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Gemeinsam mit den Bogengängen bilden die Maculaorgane den Gleichgewichtsapparat im Innenohr von Wirbeltieren. Sie bestehen aus zwei senkrecht zueinander stehenden Strukturen, dem Sacculus und dem Utriculus. Diese Ausrichtung versetzt die Maculaorgane in die Lage, geradlinige Beschleunigungen des Körpers im Raum in allen drei Raumachsen wahrzunehmen: unten-​oben, vorne-​hinten, links und rechts.

Ein bildgebendes Verfahren, das Mediziner zur Diagnose von Fehlbildungen in unterschiedlichen Geweben oder Organen des Körpers einsetzen. Die Methode wird umgangssprachlich auch Kernspin genannt. Sie beruht darauf, dass die Kerne mancher Atome einen Eigendrehimpuls besitzen, der im Magnetfeld seine Richtung ändern kann. Diese Eigenschaft trifft unter anderem auf Wasserstoff zu. Deshalb können Gewebe, die viel Wasser enthalten, besonders gut dargestellt werden. Abkürzung: MRT.

Eine psychische Störung, die sich durch eine Veränderung der Stimmungslage auszeichnet. Manische Personen sind extrem rastlos. Am häufigsten manifestiert sich eine Manie als Teil einer bipolaren Störung, bei der manische und depressive Phasen einander abwechseln.Dieses Krankheitsbild geht damit einher, dass die verschiedene Neurotransmitter im Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten sind. Dementsprechend behandeln Psychiater Manien häufig mit Neuroleptika, welche die Wirkung der Neurotransmitter abschwächen sollen.

Mechanorezeptoren sind Sensoren die speziell auf Druck, Berührung, Vibration oder Dehnung reagieren. Sie kommen in der Haut, aber auch in Muskeln und Sehnen vor.

Der ventrale (beim Menschen „untere“) mittlere Teil des Frontallappens. Dieser Teil des Cortex beeinflusst komplexe mentale Prozessen wie Planungen und Entscheidungsfindung. Patienten mit Läsionen im Stirnlappen zeigen Persönlichkeitsveränderungen und sind häufig nicht mehr in der Lage, ihre Impulse zu kontrollieren.

Im medialen Teil des Temporallappens liegen der Hippocampus sowie eine Reihe weiterer Strukturen, die anatomisch mit diesem verwandt sind: der entorhinale, der perirhinale und der parahippocampale Cortex. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass wir uns bewusst an Fakten und Ereignisse erinnern können. Auch für die Ausbildung des Langzeitgedächtnisses ist diese Hirnregion von Bedeutung. Tief im Innern des medialen Temporallappens liegt auch die Amygdala, die an der Entstehung von Angst und anderen Emotionen beteiligt ist.

Bereich des Gehirns, der ins Rückenmark übergeht. Die Medulla oblongata umfasst zahlreiche Kerngebiete mit teils lebenswichtigen Aufgaben wie der Atmung, dem Herzschlag oder bestimmten Reflexen.

Meissner-​Körperchen sind ein Typ von Mechanorezeptoren der unbehaarten Haut, wie sie zum Beispiel an den Fingerkuppen zu finden ist. Die Meissner-​Körperchen reagieren auf Vibration, Druck und Berührung.

Melatonin ist ein Hormon, das bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse im Gehirn freigesetzt wird. Die Melatoninkonzentration ist in der Nacht am höchsten und nimmt dann im Laufe des Tages ab. Damit ist es ein wichtiger Botenstoff der „inneren Uhr“ und scheint besonders an der Steuerung des Schlafes beteiligt zu sein.

Das Membranpotenzial ist eine Spannung, die zwischen der Innen– und Außenseite der Zellmembran gemessen wird. Sie entsteht durch die unterschiedliche Verteilung elektrisch geladener Teilchen im Zellinneren und –äußeren.

Ursprünglich ein Konzept aus der Sportpsychologie: Athleten stellen sich Bewegungsabläufe vor und optimieren diese im Geiste. Vergleichbare Methoden finden heute zwar auch in anderen Lebensbereichen Anwendung, am besten untersucht ist die Wirkungsweise des Mentaltrainings aber bei Sportlern. Forschungsergebnissen zufolge verändert das Kopfkino tatsächlich das Gehirn. Das funktioniert, indem durch die Vorstellung von Bewegungsabläufen ähnliche Areale aktiviert werden wie bei realem Training.

Die Merkel-​Zellen gehören zu den Mechenorezeptoren der Haut. Sie reagieren auf die Stärke eines Drucks.

Das Mittelhirn ist der oberste Abschnitt des Hirnstammes. Seine Regionen liegen um das Aquädukt, einen mit Hirnflüssigkeit gefüllten Kanal. Prominente Strukturen sind das Tektum (Mittelhirndach) und das Tegmentum (Mittelhirnhaube).

Ein System aus Neuronen, die Dopamin als Botenstoff verwenden und das entscheidend an der Entstehung positiver Gefühle beteiligt ist. Die Zellkörper liegen im unteren Tegmentums und ziehen unter anderem in die Amygdala, den Hippocampus und – besonders wichtig – den Nucleus accumbens, wo sie ihre Endköpfchen haben.

Die Symptome zu Beginn einer klassischen Migräneattacke. Etwa jeder fünfte Migräneanfall kündigt sich durch charakteristische Wahrnehmungsstörungen an, etwa dadurch dass die Patienten nur noch einen Teil des Gesichtsfeldes sehen können oder unscharf sehen. Diese Symptome setzen in der Regel langsam ein und verschwinden ebenfalls langsam. Das Hirngewebe kommt dadurch nicht zu Schaden.

Mikroexpressionen sind Gesichtsausdrücke, die nur wenige Sekundenbruchteile andauern. Sie können nicht bewusst gesteuert werden und werden von anderen nur selten bewusst wahrgenommen.

Der kleinste Typ der Gliazellen ist Teil des zellulären Immunsystems und unter anderem zuständig für die Entfernung abgestorbener Neurone. Mikroglia können sich amöbenartig fortbewegen.

Mikrotubuli gehören zu den Hauptbestandteilen des Zytoskeletts, das der Zelle Stabilität und Halt verleiht. Sie bestehen aus vielen Kopien der Proteine Alpha– und Beta-​Tubulin, welche sich paarweise zu Röhren mit einem Durchmesser von 20 bis 30 Nanometern zusammenlagern. Neben ihrer Stützfunktion spielen Mikrotubuli eine wichtige Rolle beim Transport von Botenstoffen durch die Zelle. An ihnen hangeln sich beispielsweise in den Neuronen mit Neurotransmitter gefüllte Bläschen zu den Synapsen. In den Nervenzellen des Gehirns von Alzheimer-​Patienten kann ein Protein namens Tau die Mikrotubuli nicht mehr richtig stabilisieren. In der Folge zersetzen sie sich, was entscheidend zur Entwicklung der Demenzerkrankung beiträgt.

Fünf Muskelgruppen kontrollieren die sichtbaren Bewegungen an unserer Gesichtsoberfläche – und das gilt für alle Menschen auf der Welt. Aus diesem Grund hinterlassen die Basisemotionen Angst, Wut, Ekel, Trauer, Überraschung und Freude überall ähnliche Spuren im Gesicht, die wir in der Regel auch bei Fremden zuverlässig identifizieren können. Neurowissenschaftler vermuten, dass diese Fähigkeit dadurch zustande kommt, dass wir unbewusst den Gesichtsausdruck unseres Gegenübers nachahmen.

Mitochondrien sind Organellen im Inneren einer Zelle, sie werden auch als „Kraftwerk“ der Zellen bezeichnet, da sie diese mit Energie versorgen. Sie haben eine eigene DNA, die nur über die Mutter vererbt wird.

Mit dem Trommelfell beginnt das Mittelohr. Dort übertragen die Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel die Vibration der Schallwelle über das runde Fenster an das Innenohr. Das Mittelohr ist luftgefüllt.

Mnemotechnik ist ein Sammelbegriff für Methoden, die das Erlernen neuer Inhalte erleichtern. Die einfachste Mnemotechnik ist die Eselsbrücke.

Moosfasern sind Nervenfasern, die Impulse aus dem Rückenmark und den Brückenkernen in das Kleinhirn leiten. Sie enden in der Körnerzellschicht. Es werden auch die Axone der Körnerzellen im Hippocampus als Moosfasern bezeichnet.

Bislang unheilbare Form der Demenz, erstmals beschrieben von dem deutschen Psychiater Alois Alzheimer 1906. Zu den Symptomen gehören anfangs eine milde Vergesslichkeit und Orientierungsstörungen. Später kommt es zum Beispiel zu Sprachveränderungen und Gedächtnisverlust. Die Ursache ist noch unklar, es kommt jedoch zu pathologischen Eiweißablagerungen sowohl zwischen als auch in den Zellen. Betroffen sind corticale Areale.

Eine der häufigsten neurologischen Krankheiten. Bedingt durch das Absterben Dopamin produzierender Neurone in der Substantia nigra kommt es zu einem Ungleichgewicht von Neurotransmittern in den Basalganglien. Das führt zum klassischen Zittern meist der Hände, zu starrer Mimik und einem typischen, trippelnden Gang. Die Parkinson-​Krankheit kann nicht geheilt, durch die Gabe von Medikamenten aber gemildert werden. Eine neue, aber nicht einfache Therapiemethode ist der Hirnschrittmacher.

Morphin ist je nach Dosis ein potentes Schmerzmittel oder eine bewusstseinsverändernde Droge. Synthetisiert aus dem Samen der Mohnblume und benannt nach dem griechischen Gott des Traumes bindet Morphin an die Opioidrezeptoren des Gehirns.

Ein Motiv ist ein Beweggrund. Wird dieser wirksam, spürt das Lebewesen Motivation – es strebt danach, sein Bedürfnis zu befriedigen. Zum Beispiel nach Nahrung, Schutz oder Fortpflanzung.

Neurone, die vom zentralen Nervensystem zur Muskulatur ziehen und deren Aktivität steuern.

Eine häufige neurologische Krankheit, die vorwiegend im jungen Erwachsenenalter auftritt. Aus noch ungeklärtem Grund greifen körpereigene Zellen die Myelinscheiden der Nervenzellen an und zerstören diese. Das kann im gesamten zentralen Nervensystem geschehen, weshalb zwei verschiedene Multiple-​Sklerose-​Patienten an ganz unterschiedlichen Symptomen leiden können. Besonders häufig sind Sehstörungen und Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen.

Myelin ist eine fetthaltige Substanz, die aus Gliazellen gebildet wird. Sie umhüllt die Axone (lange faserartige Fortsätze) von Nervenzellen und isoliert diese, so dass Nachrichten nicht ungehindert auf benachbarte Nervenzellen übergehen können. Zudem wird so die Signalleitung enorm beschleunigt.

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Eine Lagebezeichnung – medial bedeutet „zur Mitte hin“ gelegen. Im Bezug auf das Nervensystem handelt es sich um eine Richtung zum Körper hin, weg von den Seiten.

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