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Sinneszellen des Innenohres, die sich im Corti-​Organ und in den Bogengängen befinden. Die Haarzellen sind für die Transduktion (Umwandlung) der Schwingungen in elektrische Potentiale zuständig. Jede dieser Sinneszellen besitzt ca. 100 unterschiedliche lange, haarähnliche Ausstülpungen, die Stereozilien. Diese sind miteinander verbunden. Die Bewegung dieser Stereozilien durch die Schwingungen ist der eigentliche Schlüssel in der Signaltransduktion der Haarsinneszellen.

Die Habenulae – wörtlich übersetzt die Zügel – sind Teil des Epithalamus (der ein Teil des Zwischenhirns ist) und werden dem olfaktorischen System zugerechnet, also dem Geruchssinn.

Werden Reize wiederholt angeboten, ohne dass sie einen Effekt haben, findet eine Gewöhnung an diese Reize statt. Dadurch schwächt sich die Reaktion ab und bleibt mit der Zeit ganz aus. Es kann sogar zu einer Löschung, einer Extiktion von erlerntem Verhalten kommen.

Der erste der kleinen Gehörknöchelchen im Innenohr. Er ist mit dem Trommelfell verbunden und überträgt die durch die Schallwellen ausgelöste Vibration über die beiden anderen Gehörknöchelchen (Amboss, Steigbügel) zur Gehörschnecke, wo der Reiz in ein neuronales Signal umgewandelt wird.

Haptische Wahrnehmung beruht auf den Sinneszellen der Haut und der Tiefensensibilität. Sie ist ein aktiver Prozess, über den sich Form, Struktur, Gewicht, Temperatur etc. eines Objekts erkunden lassen. Haptik ist die „Wissenschaft des Berührbaren“.

Die Hebb´sche Regel ist die 1949 vom kanadischen Psychologen Donald Hebb postulierte Hypothese, wonach die zelluläre Basis von Lernen eine verbesserte Kommunikation zwischen zwei Zellen ist. Diese sogenannte Stärkung der Synapse erfolgt, wenn das Senderneuron und das Empfängerneuron gleichzeitig aktiv sind. „Neurons that fire together, wire together“ – Neurone, die gemeinsam feuern, bilden eine gemeinsame Verbindung.

Die Helligkeit ist eine der Wahrnehmungsdimensionen des Sehens. Sie beeinflußt die Größe der Pupille.

Als Hemiparese bezeichnet die Medizin die unvollständige Lähmung einer Körperseite. Sie entsteht infolge einer Schädigung des zentralen Nervensystems, wie sie etwa bei einem Schlaganfall auftritt. Da Nervenzentren in der rechten Gehirnhälfte die Bewegung der Extremitäten in der linken Körperhälfte steuern und umgekehrt, entsteht die Hemiparese typischerweise auf derjenigen Körperseite, die dem Ort der Schädigung gegenüber liegt.

Großhirn und Kleinhirn bestehen aus je zwei Hälften – der rechten und der linken Hemisphäre. Im Großhirn sind sie verbunden durch drei Bahnen (Kommissuren). Die größte Kommissur ist der Balken, das Corpus callosum.

Die neuronale Inhibition, oder auch Hemmung umschreibt das Phänomen, dass ein Senderneuron einen Impuls zum Empfängerneuron sendet, der bei diesem dazu führt, dass seine Aktivität herabgesetzt wird. Der wichtigste hemmende Botenstoff ist GABA.

Die Heschl´sche Querwindung ist ein Areal im Temporallappen, das 1855 erstmals von Richard Heschl beschrieben wurde. Sie ist Sitz des primären auditiven Cortex, also dem Hörzentrum in der Großhirnrinde.

Der Hippocampus ist der größte Teil des Archicortex und ein Areal im Temporallappen. Er ist zudem ein wichtiger Teil des limbischen Systems. Funktional ist er an Gedächtnisprozessen, aber auch an räumlicher Orientierung beteiligt. Er umfasst das Subiculum, den Gyrus dentatus und das Ammonshorn mit seinen vier Feldern CA1-​CA4.

Veränderungen in der Struktur des Hippocampus durch Stress werden mit Schmerzchronifizierung in Zusammenhang gebracht. Der Hippocampus spielt auch eine wichtige Rolle bei der Verstärkung von Schmerz durch Angst.

Eine Gruppe von 12 paarigen Nerven, die direkt am Gehirn entspringen, meist am Hirnstamm. Sie werden mit römischen Ziffern (I – XII) nummeriert. Der erste und der zweite Hirnnerv (Riech– und Sehnerv) sind im eigentlichen Sinn keine Nerven sondern Teile des Gehirns.

Der „Stamm“ des Gehirns, an dem alle anderen Gehirnstrukturen sozusagen „aufgehängt“ sind. Er umfasst – von unten nach oben – die Medulla oblongata, die Pons und das Mesencephalon. Nach unten geht er in das Rückenmark über.

Die Histologie ist die Gewebelehre. In ihr werden Gewebeproben untersucht. Das Gewebe wird mit unterschiedlichen Verfahren aufgearbeitet und eingefärbt und in dünne Schichten geschnitten, die eine Untersuchung am Mikroskop erlauben.

Ein Begriff aus der Wirtschaftswissenschaft für das Bild, dass der Mensch stets nach der Maxime handelt, seinen eigenen Nutzen zu optimieren. Das Motiv ist jedoch nicht in erster Linie egoistisch, sondern vielmehr rational zu sehen. Dieses Menschenbild steht im Gegensatz zu dem des Homo reciprocans, welches von einem Menschen ausgeht, für den kooperatives Handeln an erster Stelle steht.

Die Homöostase ist die Stabilität des Stoffwechsels, der Körpertemperatur, des Blutdrucks usw. und ihre Verteidigung gegenüber Störungen der Umwelt. Die Aufrechterhaltung der Homöostase wird vom autonomen Nervensystem gesteuert, der Mensch kann also willentlich nicht direkt auf seine Regulierung Einfluss nehmen.

Im Gehirn wird sowohl sensorisch als auch motorisch jeder Teil des Körpers an genau definierten Stellen repräsentiert. Körperteile mit einer hohen Dichte an sensorischen Rezeptoren (Fingerkuppen, Zunge) sind dabei größer repräsentiert als solche mit einer geringeren Rezeptorendichte (Rücken, Beine). Es entstehen neuronale Karten, z.B. von der Hand oder dem Gesicht. Ordnet man diese Karten grafisch ihren Körperteilen zu, ergibt sich ein Homunculus, also ein kleiner Mensch. Die Größe seiner jeweiligen Körperteile spiegelt deren motorischen Möglichkeiten, bzw. ihre Sensibilität wieder. Dadurch wirkt der Homuculus seltsam verzerrt.

Als Hörbahn werden die Nervenfasern bezeichnet, die die akustische Information vom Innenohr zum primären auditorischen Cortex leiten. Beim Menschen besteht die Hörbahn aus fünf Schaltstellen: Spiralganglion, den Hörkernen im Hirnstamm, dem Colliculus inferior, dem Corpus geniculatum mediale des Thalamus und dem primären auditorischen Cortex.

Horizontalzellen sind Nervenzellen der Netzhaut. Sie bilden eine seitliche Verschaltung zwischen Fotorezeptoren und Bipolarzellen. Auf diese Weise erhöhen sie den Kontrast des Gesehenen.

Hormone sind chemische Botenstoffe im Körper. Sie dienen der meist langsamen Übermittlung von Informationen, in der Regel zwischen dem Gehirn und dem Körper, z.B. der Regulation des Blutzuckerspiegels. Viele Hormone werden in Drüsenzellen gebildet und in das Blut abgegeben. Am Zielort, z.B einem Organ, docken sie an Bindestellen an und lösen Prozesse im Inneren der Zelle aus. Hormone haben eine breitere Wirkung als Neurotransmitter, sie können verschiedene Funktionen in vielen Zellen des Körpers beeinflussen.

Die Haarzellen des Corti-​Organs erregen Neurone des Spiralganglions, das im Hohlraum der Hörschnecke liegt. Deren Axone bilden den Hörnerv, der die elektrischen Impulse vom Innenohr ins Gehirn leitet. Gemeinsam mit dem Gleichgewichtsnerv (Nervus vestibularis) bildet der Hörnerv den VIII. Hirnnerv.v

Die Hornhaut ist der vordere transparente Teil der äußeren Augenhaut. Sie ist bereits an der Lichtbrechung beteiligt, sorgt also dafür, dass das Abbild eines entfernten Objektes auf den Punkt des schärfsten Sehens der Netzhaut fällt.

Die Hörstrahlung ist ein Teil der Hörbahn, also der am Hören beteiligten Gebiete im Gehirn. Genauer der Teilbereich, der zwischen Thalamus und sensorischem Cortex liegt.

Ein Erklärungsmodell für das Phänomen der Synästhesie. Betroffene beziehen verschiedene Aspekte der Wahrnehmung wie Formen, Farben, Klänge und Düfte so stark aufeinander, dass sie diese zeitweilig als Einheit erleben. In gewissem Maße tritt diese „Bindung“ bei allen Menschen auf. Bei Synästhetikern ist sie jedoch besonders ausgeprägt und entsteht auch in Bereichen des Wahrnehmungsspektrums, welche die meisten Menschen nicht miteinander in Verbindung bringen würden.

Eine Nervenzelle im primären visuellen Cortex, die am stärksten auf die Präsentation einer kurzen Linie in ihrem rezeptiven Feld reagiert. Sie sind besonders geeignet, um Ecken zu entdecken.

Die Hypophyse ist eine wichtige Drüse im Körper. Sie hängt wie ein Tropfen unterhalb des Hypothalamus und ist nicht größer als eine Erbse. Die Hypophyse besteht aus zwei Teilen, dem Hypophysenvorderlappen (Adenohypophyse) und dem Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse). Die Hypophyse ist der einzige Bereich des Zentralen Nervensystems, bei dem die Blut-​Hirn-​Schranke nicht wirksam ist.

Der Hypothalamus gilt als das Zentrum des autonomen Nervensystems, er steuert also viele motivationale Zustände und kontrolliert vegetative Aspekte wie Hunger, Durst oder Sexualverhalten. Als endokrine Drüse (die – im Gegensatz zu einer exokrinen Drüse – ihre Hormone ohne Ausführungsgang direkt ins Blut abgibt) produziert er zahlreiche Hormone, die teilweise die Hypophyse hemmen oder anregen, ihrerseits Hormone ins Blut abzugeben. In dieser Funktion spielt er auch bei der Reaktion auf Schmerz eine wichtige Rolle und ist in die Schmerzmodulation involviert.

Paul

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